Flexible Arbeitsmodelle gegen Winter-Depressionen

Die saisonal-affektive Störung (kurz: SAD für Seasonal Affective Disorder) ist uns Europäern nicht fremd. Wenn die dunkle und kalte Jahreszeit kommt, bedeutet dies für viele Menschen Müdigkeit, fehlende Energie und Stimmungstiefs – kurz gesagt: Winterdepressionen. Reguläre Arbeitstage, wenn man von der Morgendämmerung bis nach Sonnenuntergang im Büro sitzt, begünstigen die Auswirkungen noch zusätzlich.

Eine Studie, die diese Behauptung untermauert, zeigt zudem, dass wir in den Wintermonaten am wenigsten produktiv sind. Die Gründe dafür sind neben gesundheitlichen Gründen (z.B. Erkältung, Grippe) und Stress durch das Pendeln bei risikoreichen Wetterbedingungen wie Schnee, Eis und eingeschränkter Sicht vor allem der Mangel an Sonnenlicht. 

Quelle: Redbooth – Everybody’s Working for the Weekend, But When Do You Actually Get Work Done?

Wie alle Lebewesen auf diesem Planeten sind wir auf Licht, vorzugsweise Sonnenlicht, angewiesen. Es beeinflusst unsere so genannte zirkadiane Uhr, unsere innere Uhr, die nicht nur für einen gesunden Schlaf und damit für mehr Energie, sondern auch für unsere Stimmung entscheidend ist. Wissenschaftler argumentieren, dass Winterdepressionen dadurch entstehen, dass unsere innere Uhr nicht mehr mit dem natürlichen Tageslicht synchronisiert ist und unser Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander gerät.

Der andere Grund ist, dass das Sonnenlicht uns hilft, bestimmte Hormone und Vitamine zu produzieren, die wichtig sind, um uns energiegeladen und glücklich zu fühlen, wie beispielsweise Serotonin und Vitamin D.

Bestenfalls sollten wir also als Arbeitnehmer versuchen, jeden Tag – wenn auch nur kurz – tagsüber raus zu gehen. Unterstützt wird diese Behauptung durch eine Studie von Sleep Health. Sie zeigt, dass Arbeitnehmer, die vor allem morgens dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, besser schlafen und weniger unter SAD leiden als Arbeitnehmer, die dies nicht tun.

Besserer Arbeitsalltag im Winter durch flexible Arbeitsmodelle

Auch wenn wir die Länge der Tage nicht beeinflussen können, so können wir doch einige Änderungen an unserer Arbeitsorganisation vornehmen. Arbeitszeiten im Winter zu reduzieren, um auch im Winter bei Tageslicht eine Work-Life-Balance zu gewährleisten, wäre sicherlich eine Option. Für die meisten von uns ist dies jedoch aufgrund eines geringeren Verdienstes nicht praktikabel oder könnte mit persönlichen Karrierezielen kollidieren.

Was ist also die Alternative?

Flexible Arbeitsmodelle gegen Winterdepressionen

Ein möglicher Weg, dieses Problem zu lösen, wären flexible Arbeitsmodelle. In den letzten Jahren sind immer mehr Arbeitgeber vom festen 9-bis-5-Büromodell zu alternativen Arbeitszeiten und -orten übergegangen, bei denen die Arbeitnehmer selbst entscheiden können, wann, wie lange und wo sie arbeiten.

Diese Methoden haben sich dabei ebenso als vorteilhaft für Arbeitgeber erwiesen, da sie insgesamt die Leistung durch eine bessere Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern.

Dabei haben sich zwei Modelle durchgesetzt:

Gleitzeit

Das Standardkonzept der Gleitzeit besteht darin, den Arbeitnehmern die Freiheit zu geben, ihre vertragliche Wochenarbeitszeit nach eigenem Zeitplan zu erfüllen. In der Regel wird dies mit der Festlegung von Kernarbeitszeiten an einem Tag kombiniert, z. B. zwischen 10:00 und 14:00 Uhr, und den Arbeitnehmern die Freiheit gegeben, den Beginn und das Ende des Tages selbst zu bestimmen.

Gerade in Bezug auf saison-affektive Störungen ermöglicht dieses Modell einen entspannten Start in den Tag vor der Arbeit oder einen Abschluss des Tages vor Sonnenuntergang, so dass man die Möglichkeit hat, sich tagsüber im Freien aufzuhalten.

Arbeiten von zu Hause aus

Das andere Arbeitsmodell, das sich bereits während des Lockdowns im Jahr 2020 bewährt hat, ist die Arbeit von zu Hause aus. Es reduziert die Pendelzeit, verkürzt die Arbeitstage und hat den Vorteil, dass Stress reduziert wird, weil man sich buchstäblich an einem heimeligen Ort befindet.

Die Arbeit von zu Hause aus kann sich jedoch auch negativ auf die psychische Gesundheit auswirken, zumal eine gesunde Work-Life-Balance nicht gewährleistet ist. Um ein positives Ergebnis der Heimarbeit zu erzielen, ist es also unabdingbar, dass du

  • regelmäßig mit anderen Mitarbeitern kommunizierst
  • einen gesunden Arbeitsrhythmus einhältst / keine oder nur begrenzte Überstunden leistest
  • für eine gute Work-Life-Balance sorgst, indem du regelmäßig Pausen einlegst, den Schreibtisch verlässt und arbeitsfreie Zeiten für persönliche Aktivitäten nutzt 
  • mit anderen Menschen auch außerhalb der Arbeit in Kontakt bleibst

Fazit

Insgesamt geht es bei flexiblen Arbeitsmodellen im Winter darum, dass du dich um dein Wohl kümmern kannst, um so SAD-Symptome zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Das Ziel ist es, Zeit zu finden, um bei Tageslicht nach draußen zu gehen, Stress durch Pausen abzubauen und Zeit für Hobbys zu haben. Die besten Optionen dies zu ermöglichen sind das Arbeiten von Zuhause, sowie Gleitzeitmodelle. Am besten klärst du mit deinem Arbeitgeber ab, welche Möglichkeiten es für dich gibt, dies bestmöglich für dich umzusetzen.


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