Was hat es mit Quiet Quitting auf sich? Und (wie) kann es gelöst werden?

Hast du das Gefühl, dass du bei der Arbeit nur noch so vor dich hinwurstelst? Vielleicht überlegst du, „stillschweigend zu kündigen“ – denn das ist „Quiet Quitting“ übersetzt. Der englische Begriff “Quiet Quitting” beschreibt Angestellte, die ihre Arbeit zwar erledigen, aber sich nicht darüber hinaus anstrengen. Er wird vor allem von amerikanischen Betrieben verwendet.

Obwohl die Sichtweise des Quiet Quittings bisher in Europa noch nicht Fuß gefasst hat, kann der Begriff selbst schädlich sein. Es impliziert, dass Menschen, die ihr Leben nicht ihrer Arbeit widmen, Quitter sind und Anstrengungen vermeiden.

Stattdessen sollten wir uns fragen, warum Menschen sich weniger motiviert fühlen und was getan werden kann, um eine lohnende Erfahrung für Arbeitnehmende und -gebende zu ermöglichen.

Warum strengen sich Menschen bei der Arbeit weniger an?

Die Arbeit in der Sportbranche kann eine tolle Erfahrung sein, aber auch eine Herausforderung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen von ihren Mitarbeitenden erwarten, dass sie über sich hinauswachsen, während sie gleichzeitig suggerieren, dass sie jederzeit ersetzbar sind. 

Zu Beginn fühlt man sich vielleicht geschätzt, aber mit der Zeit ändert sich dieses Gefühl zu Abwertung und die Motivation und der Sinn in der Arbeit lässt nach. Kurz gesagt: Menschen arbeiten weniger hart, weil sie es leid sind, dass ihre Leistung nicht anerkannt und belohnt wird. 

Seit dem Jahr 2000 haben Unternehmen aufgrund großer Finanzkatastrophen und zuletzt einer Pandemie ihre Belegschaft abgebaut und gleichzeitig von ihrem Personal mehr Produktivität erwartet. 

Durch die Weiterentwicklung der Technologie seit den 90er Jahren haben Arbeitnehmende ihre Leistung zudem gesteigert, aber Löhne und Benefits haben damit nicht Schritt gehalten – besonders in Zeiten starker Inflation. 

Die Generation Z wurde von der Pandemie besonders betroffen: Sie hat ihnen die Freude an der Arbeit genommen und ihnen klar gemacht, dass ihr Wert nicht durch ihre Arbeit definiert wird. Dies hat sich auf ihre Beziehung zur Arbeit ausgewirkt und zu einem differenzierteren Verständnis des Stellenwerts der Arbeit in ihrem Leben geführt, das sich von dem früherer Generationen unterscheidet. 

Wie kann Arbeit besser geschätzt werden? 

Die Antwort auf diese Frage ist der Schlüssel, um die Motivation am Arbeitsplatz zu steigern. Es geht vor allem um Wertschätzung. Menschen haben erkannt, dass sie, wenn sie bei ihrer Arbeit 200 % geben, nur selten einen Nutzen daraus ziehen, sei es eine Gehaltserhöhung, ein Bonus oder das absolute Minimum: Anerkennung. Denn warum sollte jemand “die Erwartungen übertreffen”, wenn es nicht gesehen und geschätzt wird?

Das Problem lässt sich auf zwei Wegen lösen: Zum Einen durch eine realistische Anerkennung für geleistete Arbeit und zum anderen durch die Schaffung eines positiven und motivierenden Arbeitsumfelds.

Durch die Schaffung eines Arbeitsumfelds, in dem sich Angestellte wertgeschätzt und anerkannt fühlen, steigt bewiesenermaßen die Motivation – was letztlich zu mehr Zufriedenheit für alle Beteiligten führt. Das bedeutet auch, auf die Bedürfnisse der Einzelnen einzugehen und ihnen die Vorteile zu bieten, nach denen sie suchen. 

Für den einen mag dies eine finanzielle Belohnung sein, für den anderen die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, und für einen dritten eine bessere Work-Life-Balance. Für viele ist aber tatsächlich auch das Finden eines Sinns im Job. Es geht also darum, Projekte zu schaffen, die etwas bewegen und verändern, statt sich nur auf Gewinnmaximierung des Unternehmens zu konzentrieren – an dem der klassische Angestellte oft sowieso nicht beteiligt ist.

Es geht aber auch um die Art und Weise, wie Mitarbeitende behandelt werden: Manager müssen Feedback geben, sich um die psychische Gesundheit ihres Teams kümmern, klare Erwartungen vorab kommunizieren und gute Arbeit anerkennen.

Personalführende sollten die Anzeichen für eine nachlassende Motivation im Team erkennen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um sie zu stärken. Dazu könnten regelmäßige Gespräche gehören, das Angebot flexibler Arbeitsregelungen oder die Bereitstellung zusätzlicher Schulungs- oder Entwicklungsmöglichkeiten.

Dies ist jedoch keine einseitige Angelegenheit. Auch als Angestellte*r solltest du Maßnahmen ergreifen, um den Job für dich positiv zu gestalten. Stelle sicher, dass deine Stimme gehört wird und dass du fair behandelst wirst. Definiere, was du brauchst, um dich von deinem Arbeitgeber geschätzt zu fühlen und kommuniziere dies im Bewerbungsgespräch oder im nächsten Meeting mit einer leitenden Person.

Schlussfolgerung

Es liegt auf der Hand, dass das Konzept der “stillen Kündigung” eine berechtigte Folge mangelnder Motivation und Wertschätzung am Arbeitsplatz ist, die es nicht verdient, beschämt zu werden. Um dieses Problem zu lösen, müssen Arbeitgebende und Arbeitnehmende zusammenarbeiten, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Menschen wertgeschätzt und anerkannt fühlen

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